Ausgerechnet Sara!
Das ist mein erster Gedanke, nachdem ich die WhatsApp von Virginia, der leitenden Ärztin des Hospital del Niño in Lima, gelesen habe.
Ausgerechnet Sara!
Das vierjährige Mädchen ist eines der ersten, das im Frühjahr 2019 in den Genuss eines der von „Los Amigos“ gestifteten mobilen Beatmungsgeräte kommt. Für sie bedeutet dies, das Krankenhaus gegen ihr Zuhause eintauschen zu können.
Im Juni 2020 dann gibt dieses Gerät – es ist ein gebrauchtes, neue sind unerschwinglich – seinen Geist auf. Wegen der Pandemie ist eine Reparatur ausgeschlossen.
Sara muss nun einmal pro Woche im Hospital mit den krankenhauseigenen, stationären Beatmungsgeräten therapiert werden. Ihre Krankheit bleibt auf diese Weise kontrollierbar, alles ist im Griff.
Und dann verstreicht Saras Behandlungstermin – schon zum zweiten Mal!
Saras Ärztin kontaktiert deren Mutter und erklärt ihr eindringlich, dass Sauerstoff für Sara lebensnotwendig sei. Doch Sara kommt nicht!
Erneuter Appell von Seiten des Krankenhauses – die Mutter druckst herum und meint, sie habe Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 während der Busfahrt. Sie wolle bei Verwandten um Geld für eine Taxifahrt bitten, sie selbst habe kaum genug für das Notwendigste.
Einige Tage später meldet sich Saras Mutter: Sie sei mit ihrem Mädchen auf dem Weg ins Hospital del Niño – ihrer Tochter gehe es inzwischen sehr schlecht.
Zur Behandlung kommt es nicht mehr: Noch während der Taxifahrt stirbt die Vierjährige in den Armen ihrer Mutter.
„La niña falleció en el camino al hospital en brazos de su mamá.“ – informiert Virginia in ihrer WhatsApp.
Der über Wochen hinweg ausgebliebene, lebensnotwendige Sauerstoff hatte bei Sara zu einer Lungenentzündung geführt, und diesem Gegner hatte der geschwächte, kranke Körper nichts entgegenzusetzen.
So wie Ihr, bin auch ich erschüttert von Saras Schicksal: Sie hatte dank eines gespendeten mobilen Beatmungsgerätes eine gute Perspektive, mit ihrer Krankheit zu Hause, bei ihrer Familie, zu leben.
Der Ausfall dieses Gerätes letztendlich ist verantwortlich für Saras Tod.
Mein Appell an alle, die mit Sara und deren Familie trauern:
Setzt alle Hebel in Bewegung, damit sich ein Schicksal wie das der kleinen Sara nicht wiederholt!
Das Hospital del Niño braucht ein neues, zuverlässiges mobiles Beatmungsgerät!
Wir haben es in der Hand, die Not der kleinen Patienten und ihrer Familien zu lindern!
Seid großzügig und helft aktiv!
Eure traurige Ida Garaycochea.